In den letzten Monaten wurden die Regeln für das Homeschooling ständig verändert. Erst vor zwei Tagen, am 09.02.22 wurde bekannt, dass das Bildungsministerium gemeinsam mit der Lehrergewerkschaft wieder neue Regeln für die Externistenprüfung beschlossen hat. Die Bildungsdirektion wurde dabei außen vor gelassen. Es herrscht Chaos! Dies ist nun schon die 3. Änderung wichtiger Rahmenbedingungen für Homeschooler innerhalb von nur 5 Monaten!!!! Wir Homeschooler werden zum Spielball der Verordnungen. Ein pädagogisch wertvolles Lernen und Vorbereiten auf die Prüfung wird uns dadurch unmöglich gemacht. Es reicht! Wir fordern faire Prüfungsbedingungen!
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Brief unklare Prüfungsvorgaben
Linz, Februar 2022
Sehr geehrte Damen und Herren,
wir haben gestern aus den Medien erfahren, dass sich die Prüfungssituation für jene Kinder, die sich im häuslichen Unterricht befinden erneut ändern wird. In einem Schreiben teilt Herrn Kimberger mit, dass:
Dem Schreiben ist zu entnehmen, dass diese Prüfungskommissionen bis zum 4. März zusammengestellt werden. Dann werden die Schulen informiert werden. Unsere Stellungnahme hierzu:
Als Vereinigung, waren und sind wir immer darauf bedacht, die gesetzlichen Rahmenbedingungen und Forderungen einzuhalten. Seit Jahren informieren und begleiten wir Eltern, die sich dazu entschieden haben, ihre Kinder in den häuslichen Unterricht abzumelden. Die Beweggründe dazu waren und sind sehr vielfältig. Uns ist sehr wohl bewusst, dass die derzeitige Situation eine Herausforderung für die Verrechnungsstellen, die Bildungsdirektionen, die Schulen als auch für die zuständigen Lehrpersonen bedeutet. Es ist uns auch bewusst, dass gerade in dieser Zeit gewisse Gruppierungen den häuslichen Unterricht missbrauchen, um ihre Ideologien zu verbreiten und es ist uns auch bewusst, dass diese Ideologien oftmals im starken Gegensatz zu den herrschenden Grundsätzen und Regeln stehen.
Aus diesem Grund haben wir von Anfang an auf Aufklärung gesetzt und Eltern über die bestehende Rechtslage aufgeklärt. Als am Anfang des Schuljahres die Forderung nach einem Reflexionsgespräch gestellt wurde, haben wir dies begrüßt und mit unseren Familien dahingehend kommuniziert, dass das eine gute Gelegenheit ist, die Prüfungsschule kennenzulernen. Nachdem in weiterer Folge beschlossen wurde, dass jene Kinder, die sich im häuslichen Unterricht befinden, nur noch an den zuständigen Sprengelschulen geprüft werden dürfen, sind wir auch hinter dieser Entscheidung gestanden, da uns bewusst war, dass es für die bestehenden Prüfungsschulen in manchen Teilen Österreichs unmöglich sein wird, alle Schüler:innen zu prüfen. Für die Familien hatten diese Entscheidungen Konsequenzen:
Es fehlen im Moment jedoch die Rahmenbedingungen für die Eltern. Dieses neue Schreiben führt auf Seiten der Eltern zu großen Verunsicherungen. Es ist sehr traurig, dass all diese Veränderungen und die daraus resultierenden Konsequenzen auf dem Rücken der Schüler:innen – also der Minderjährigen – ausgetragen werden. Sie bekommen keine Stimme. Wir machen uns also Gedanken um das Kindeswohl. Wir machen uns auch Gedanken darüber, was Bildungsgerechtigkeit in Österreich letztendlich bedeutet. Aus dem oben erwähnten Schreiben ist nicht ersichtlich, wie diese Prüfungen nun tatsächlich durchgeführt werden. Weder der Ort noch die Art und Weise lässt sich erahnen.
Bei all ihren Überlegungen und Plänen möchten wir sie als Vereinigung darum bitten vor allem an die Schüler: innen zu denken und an die Auswirkungen, die diese Veränderungen für deren weiteren Bildungsverlauf haben können. Denken Sie bitte vor allem an die Kleinsten. Achten sie bitte auf einen wertschätzenden und motivierenden Umgang mit den Kindern.
Im Moment macht es eher den Anschein, dass diese Kinder das Versagen der Erwachsenen ausbaden müssen! Lassen Sie es nicht zu, dass diese Polarisierung, die unter den Erwachsenen stattfindet - und auch wir distanzieren uns von diversen Vereinigungen, die sich gegen die Schule, gegen den Wert der Bildung und das Lernen an sich stellen – einen negativen Einfluss auf die Bildungsbiografie jener Kinder nimmt. Diese Bewegung, die sich hoffentlich mit Ende der Pandemie wieder beruhigen wird, darf nicht dazu führen, dass Kinder ihr Recht auf Sicherheit, ihr Recht auf Gleichbehandlung, ihr Recht auf Fürsorge und ihr Recht auf Leben und Entwicklung verlieren!
Wir bedanken uns für Ihre werte Aufmerksamkeit und verbleiben in der Hoffnung, dass hier gute und vor allem praktikable Lösungen für diese Schüler:innen gefunden werden.
Mit freundlichen Grüßen Das Team der Homeschooler in Austria
Sie können uns unterstützen, in dem Sie das Anschreiben als Brief oder als Email auch an die zuständige Bildungsdirektion im CC schicken.. Vielleicht auch an mehrere Stellen in der Bildungsdirektion: an dem Präsidenten, den zuständigen pädagogischen Dienst und dem Beirat.
Bitte die gelb unterstrichenen Passagen personalisieren oder weglassen.
Wir haben eine Online Petition gestartet! Unterstütze unser Anliegen!
Du möchtest unser Anliegen lieber offline verbreiten? Lade die Petition hier runter, drucke sie aus, sammle Unterschriften und schicke die Petition ans Bildungsministerium.
Brief an das Bildungsministerium bezüglich der unklaren Prüfungsvorgaben.
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